Wildtiere

Rotwild

Lateinischer Name: Cervus elpahus
Klasse: Säugetiere
Gewicht: mannlich: 70 – 200 kg , weiblich: 40 -80 kg
Alter: 20 Jahre
Aussehen: rot-braun im Sommer, gräulich im Winter
Ernährungstyp: Mischäser ( Intermediärtyp)
Nahrung: Kräuter, Gräser, Klee, Triebe, Knospen, Rinde, Getreide und Rüben
Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika
Lebensraum: Wälder, baumlose Ebenen
natürliche Feinde: Wolf
Sozialverhalten: Rudeltier

 

Als Rotwild werden die Rothirsche bezeichnet und dieser Begriff kommt aus der Jägersprache. Tatsächlich ist das Sommerfell der Hirschfamilie im Sommer rotbraun und daher passt der Name auch sehr gut.Diese Huftiere sind die größten Hirsche, die wir hier in Deutschland haben. Du kannst sie gut an ihrem mächtigen Geweih erkennen. Dieses Geweih tragen nur die Männchen auf dem Kopf und es hilft ihnen, sich gegen andere durchzusetzen, vor allem in der Paarungszeit. Die Weibchen können dann erkennen, dass ein gesundes Männchen vor ihnen steht, mit dem sie Nachwuchs haben können.

Natürlich werden die Jungen nicht gleich mit einem großen Geweih geboren. Das entwickelt sich erst über die Jahre. Denn jedes Jahr im Frühjahr werfen die männlichen Tiere ihr Geweih ab. Kurz darauf beginnt es aber schon wieder zu wachsen. Und wenn es große und starke Tiere sind, dann hat ihr neues Geweih vielleicht schon wieder ein paar EndenRotwild (sehen aus wie Äste) mehr.

Normalerweise leben die Weibchen, die Hirschkühe, mit ihren Jungtieren zusammen in einer großen Gruppe. Und die Männchen bilden auch eine Gruppe für sich, in der auch schon mal gekämpft und gerangelt wird. Wenn die Kühe und Hirsche sich dann einmal im Jahr treffen, um Nachwuchs zu zeugen, kämpfen die Männchen darum, eine kleine Gruppe mit Hirschkühen zu übernehmen. Wenn sie das geschafft haben, nennt man sie „Platzhirsch“.

Bei uns kannst du diesen tollen und mächtigen Tieren ganz nahe kommen!

Muffelwild

Lateinischer Name: Ovis orientalis
Klasse: Säugetiere
Größe: 1,0 – 1,3 m Kopf-Rumpf-Länge
Gewicht: 25 – 50 kg
Alter: 12 – 18 Jahre
Aussehen: schwarz-braun
Ernährungstyp: Pflanzenfresser (herbivor)
Nahrung: Gräser, Laub, Kräuter, Moose
Verbreitung: Europa, Vorderasien
ursprüngliche Herkunft: Balkanhalbinsel
Lebensraum: Gebirge
natürliche Feinde: Wolf
Sozialverhalten: Familienverband

 

Das Muffelwild gehört nicht zu den Hirschen, sondern zu den Schafen. Das hast du bestimmt schon an dem Körperbau erkannt, oder?

Die Hörner der männlichen Schafe, der Widder, fallen nicht jedes Jahr ab, wie das bei dem Geweih der Hirsche passiert. Die Hörner wachsen einfach jedes Jahr weiter, Stück für Stück. Aber der Zweck von Hörnern und Geweihen ist ein ganz ähnlicher: Die Männchen probieren untereinander aus, wer der Stärkere ist und wer das Sagen hat.

Dafür kann es bei den Mufflons ganz schön heftig krachen! Die Tiere laufen dann aufeinander zu und lassen ihre Hörner gegeneinander knallen. Wumm! Wumm!

Doch abgesehen von diesen Rangkämpfen sind die Mufflons friedliche Tiere, die viel Zeit damit verbringen, zu grasen und andere pflanzliche Nahrung zu suchen.

Damit haben die Schafe schon mal eine Gemeinsamkeit mit den Hirschen, die auch von Pflanzen leben. Und da gar nicht so viele Nährstoffe in Gras, Rinde und dergleichen vorhanden sind, muss diese Nahrung in vielen Schritten vom Körper aufgespalten werden. Dafür haben die Wiederkäuer einen ganz besonderen Magen mit vielen Kammern. Auch müssen sie viel Zeit mit Kauen verbringen, da dieser Schritt gleich zweimal geschehen muss, bevor die Nahrung endgültig verdaut wird. Klingt mühsam, oder?

Aber die Mufflons haben auch noch einige tolle Eigenschaften: Da sie vor allem in bergigen Regionen vorkommen, können sie richtig toll klettern. Und sie sehen auch dann noch richtig scharf, wenn wir schon längst ein Fernglas brauchen.

Doch ein Geheimnis haben wir noch nicht gelöst: Warum hat das Muffelwild seinen Namen bekommen? Weil es müffelt? Mmh, ob das stimmt, kannst du bei deinem nächsten Besuch selber herausbekommen.

Nein, der Name kommt wieder von den Jägern und bezeichnet die kurze Schnauze der Wildschafe.

Schwarzwild

Lateinischer Name: Sus scrofa
Klasse: Säugetiere
Größe: 1,2 – 1,8 m
Gewicht: 70 – 200 kg
Alter: 8 – 12 Jahre
Aussehen: braun-grau
Ernährungstyp: Allesfresser (omnivor)
Nahrung: Aas, Bucheckern, Eicheln, Früchte, Sämereien, Insekten, Pilze, Wurzeln
Verbreitung: Asien, Afrika, Europa, Nordamerika, Südamerika, Australien
ursprüngliche Herkunft: Eurasien
Lebensraum: unspezifisch, bevorzugt Laub- und Mischwälder
natürliche Feinde: Bär, Wolf
Sozialverhalten: Familienverband

 

Schweine sind nicht besonders beliebt. Sie werden als „dumm“ bezeichnet oder als „dreckig“.

Dabei sind sie genau wie andere Tiere super an ihren Lebensraum angepasst und verhalten sich dort richtig schlau. Wildschweine können mit ihrem keilförmigen Kopf und ihrer großen Schnauze den Boden aufbrechen. Und kommen so an Wurzeln, Pilze und andere Leckereien. Das kann sonst kein anderes Tier so gut.

Dieses Verhalten macht sie allerdings bei den Menschen nicht besonders beliebt, da Wildschweine überall, wo sie auftauchen, deutliche Spuren hinterlassen. Und sie graben gerne auch schon mal ein Feld nach Kartoffeln um. Das sieht der Bauer natürlich gar nicht gerne. Überhaupt haben Menschen schon immer Jagd auf Wildschweine gemacht. Genau wie das Rotwild haben Schweine daher auch mehrere Namen und Bezeichnungen bekommen, die aus der Jägersprache kommen: Generell nennt man Schweine im allgemeinen Schwarzwild. Und wenn du dir die Schweine genau ansiehst, weißt du wahrscheinlich auch wieso. Genau! Wegen ihrer Fellfarbe!

Die Männchen werden Keiler genannt, die Weibchen Bachen und die Jungtiere Frischlinge. Dabei haben die Kleinen noch ein ganz andere Fellfarbe und auch ein viel weicheres Fell als die „Großen“. Jedes Jungtier sieht dabei ein wenig anders aus als die anderen. Wie spannend!

Dass sich Schweine im Dreck wälzen, stimmt übrigens. Weißt du warum? Schweine können nicht schwitzen. Und wenn es so richtig warm ist, dann hilft ihnen so ein Schlammbad bei der Abkühlung. Auch das ist schon wieder ziemlich schlau von den Schweinen, findest du nicht?

Man kann Schweinen auch richtig viel beibringen: In Frankreich benutzt man Wildschweine, um ganz besondere Pilze aufzuspüren: Trüffel. Wenn das Wildschwein Trüffel unter der Erde „erschnüffelt“ hat, gibt es ein Zeichen und fängt an, zu wühlen. An dieser Stelle werden sie weggezogen und bekommen eine Belohnung. Denn der Mensch möchte diesen Pilz für sich ausgraben. Er gilt als ein besonderer Leckerbissen und ist richtig viel wert.

Apropos Essen und Schweine. Hast du schon mal ein Stück Schwein gegessen? Bestimmt. Ganz viele Wurstsorten enthalten Teile vom Schwein. Aber ist das Wildschwein? Nein, sicher nicht. Denn Wildtiere haben meist einen intensiveren und auch „strengeren“ Geschmack. Aber die Wildschweine wurden vor vielen, vielen Jahren dazu verwendet, um langsam aber sicher Hausschweine zu züchten. Die Vorfahren der Wildschweine, die du heute im Wildpark sehen kannst, sind also die Vorfahren der Schweine, die Menschen so gerne essen.

Wahnsinn, was Schweine alles können und wie nützlich sie schon für die Menschen waren und noch sind. Dass sie also so oft beschimpft werden, ist gar nicht fair. Nimm dir doch das nächste Mal ein wenig Zeit und schau dir die Wildschweine genauer an.

Du entdeckst bestimmt ein paar tolle Eigenschaften!

Andere Hirscharten

Bei uns im Park und auch in Deutschland leben auch noch andere Hirscharten. Manche von denen kommen eigentlich aus einem ganz anderen Land oder sogar von einem anderen Kontinent.

Warum hat man sie dann überhaupt nach Deutschland gebracht?

Wegen der Jagd! Könige, Fürsten und auch ganz normale Menschen haben schon immer gerne gejagt. Manchmal, weil sie das Fleisch gerne essen. Manchmal, weil sie es einfach aufregend finden. Und da ist es natürlich besser, wenn viele Tiere da sind, die gejagt werden können.

Doch da es in Deutschland lange keine Raubtiere mehr gab, sind die Hirsche und andere Huftiere tatsächlich sehr zahlreich geworden. Und die Jäger hatten alle Hände voll zu tun, dass der Wald nicht zu sehr unter diesen Tieren und ihrem Hunger gelitten hat.

Zu diesen Arten, die in Deutschland eingeführt worden sind, gehören zum Beispiel die Damhirsche. Diese sind deutlich kleiner als die Rothirsche und haben weiße Flecken auf ihrem Fell. Auch ihr Geweih sieht anders aus, es ist richtig schaufelartig! 

Und dann gibt es noch die Sikahirsche. Diese haben ebenfalls weiße Flecken auf ihrem Fell, ihr Geweih ist aber eher stangenartig. Sie haben also sowohl einige Merkmale die dem Rothirsch ähnlich sind und andere, die den Eigenschaften der Damhirsche ähneln. Spannend, oder?

Wenn du das nächste Mal mit deiner Familie in unseren Park kommst, guck dir die Hirsche, ihre Fellfarbe und ihr Geweih ganz genau an. Dann kannst du sie bald unterscheiden und bist ein richtiger Hirsch-Experte!